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Mehr Geld für Floriansjünger

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Gemeinderat beschließt, sich der Empfehlung des Städte- und Gemeindetags anzuschließen.

Die Freiwillige Feuerwehr tut ihren Dienst unentgeltlich. Zu jeder Tages- und Nachtzeit sind ihre Mitglieder zur Stelle, um ihren Mitmenschen zu helfen. Dafür gibt es für die Floriansjünger ein sogenanntes Einsatzgeld. Die Funktionsträger erhalten ebenfalls eine Entschädigung. Einer Anpassung der Entschädigungssätze stimmte der Gemeinderat kürzlich zu.

WENDLINGEN. In den Jahren 2015 und 2016 machten sich die Feuerwehren aus Wendlingen, Wernau, Köngen, Oberboihingen und Unterensingen gemeinsam mit den Verwaltungen der Kommunen Gedanken über eine umfassende interkommunale Zusammenarbeit. Mittlerweile hat sich diese Zusammenarbeit bereits bei mehreren Einsätzen bewährt und kann daher als Erfolg gewertet werden.

Ebenfalls diskutiert wurde damals, ob eine Anpassung der Entschädigung für Funktionsträger erfolgen soll. Damals wurde dies als nicht notwendig erachtet. Nun allerdings gibt es eine Empfehlung des Städtetags, des Gemeindetags und des Landesfeuerwehrverbandes für eine deutliche Anpassung des Entschädigungssatzes. Die kommunalen Spitzenverbände sehen dies vor allem deswegen als notwendig an, weil so auch weiterhin genügend Menschen gefunden werden, die bereit sind, ehrenamtlich eine Arbeit zu übernehmen, die zu den gemeindlichen Pflichtaufgaben zählt. Denn die Feuerwehr nimmt Aufgaben des Brandschutzes und der Brandbekämpfung wahr, für die die Kommunen ansonsten eine Berufsfeuerwehr auf die Beine stellen müssten.

Die Wendlinger Wehr hat viele spezielle Aufgaben zu erfüllen. In ihren Zuständigkeitsbereich fällt nicht nur ein Teil der Autobahn, auch für die Gasverteilerstation Tachenhausen, die Nato-Pipeline, die Wasserrettung entlang des Neckars und die künftige ICE-Trasse Wendlingen–Ulm mit dem 8,1 Kilometer langen Albvorlandtunnel ist sie verantwortlich – ein umfangreiches Aufgabengebiet. Die Verantwortung ist daher auf drei Schultern, die des Kommandanten und seiner zwei Stellvertreter, verteilt.

Auch Kassier und Schriftführer erhalten künftig Entschädigung

Daher soll die Entschädigung für den Kommandant künftig 2880 Euro im Jahr betragen (vorher 1300 Euro). Seine beiden Stellvertreter erhalten je 1200 Euro im Jahr (vorher 800 Euro). Und auch der Jugendwart wird mit 700 Euro (vorher 450 Euro) entschädigt. Sein Stellvertreter erhält 150 Euro (vorher 75 Euro). Damit bleibt die Stadt Wendlingen mit der Entschädigungshöhe im mittleren oder gar unteren Bereich.

Keine Entschädigung haben die kommunalen Spitzenverbände für die Positionen des Kassiers und des Schriftführers vorgesehen. Das wollte die Stadtverwaltung jedoch so nicht stehen lassen, da man der Meinung war, dass auch sie wichtige Funktionen innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr erfüllen. Und so erhält der Kassier nun 300 Euro und der Schriftführer 150 Euro im Jahr. Ein Vorschlag, dem sich der Gemeinderat nicht verschließen mochte.

Für die Stadt bedeutet diese Anpassung der Entschädigungssätze Aufwendungen in Höhe 7180 Euro, statt der bisherigen 3725 Euro.

Angepasst wurde zudem die Ausbildungsentschädigung. Wurde vorher zwischen Lehrgangsarten und Abwesenheitsdauer unterschieden, fand das die Stadtverwaltung nicht mehr realitätsnah. Daher wird künftig nur noch der zeitliche Aufwand betrachtet. Und so erhalten Lehrgangsteilnehmer künftig für bis zu vier Stunden 30 Euro Entschädigung. Ein Tag wird mit 50 Euro abgegolten. Dauert ein Lehrgang zwei Tage oder zieht sich über ein Wochenende, erhält der Teilnehmer 80 Euro. Zieht sich der Lehrgang über einen Werktag, erhält der Teilnehmer den tatsächlich entstandenen Verdienstausfall erstattet.

Und auch für Personen, die keinen Verdienst haben, aber einen Haushalt führen, ist in der neuen Satzung gedacht worden. Wie alle ehrenamtlich tätigen Floriansjünger erhalten sie für jede volle Stunde im Einsatz 14 Euro Entschädigung.

(Bericht der Wendlinger Zeitung vom 08.08.2018)