An einem Samstag meldet ein Radfahrer, der auf dem Neckartalradweg unterwegs war, eine Explosion und einen Brand bei einem Chemieunternehmen in der Heinrich-Otto-Straße. So lautete das Szenario für die beiden Übungsdienste im November.
Das erste Fahrzeug, unser TLF 23-1, begab sich kurz nach der Alarmierung zum Einsatzort. Durch den Gruppenführer wurde ein während der ersten Erkundung der Gefahrenbereich festgelegt. Dieser durfte nur von Trupps unter Atemschutz betreten werden. Ein Trupp rüstete sich umgehend mit Chemie-Schutzanzügen (CSA) aus, um die genaue Situation am Explosionsort zu erkunden. Dabei wurde festgestellt, dass an diesem Tag Schweißarbeiten an den Leitungen der Gefahrguttanks stattfanden. Durch die Explosion wurden zwei Tanks mit Chemikalien beschädigt, sowie der Arbeiter schwer verletzt. Durch die Beschädigungen trat das gelagerte Gefahrgut aus. Zusätzlich wurde ein Brand am Gebäude festgestellt, der von weiteren Trupps unter Atemschutz bekämpft wurde. Außerdem wurden die giftigen Dämpfe der Chemikalien durch ein Trupp mit einem Sprühstrahl niedergeschlagen. Ein zweiter Trupp unter CSA unterstützte den ersten CSA-Trupp beim Abdichten der beschädigten Tanks, während weitere Kräfte sich um den Aufbau eines Dekontaminationsplatzes kümmerten.
Eine Schwierigkeit bei diesem Szenario stellte die Löschwasserversorgung dar. Die nächsten Hydranten zum Firmengebäude liegen auf der Heinrich-Otto-Straße, die aus Absicherungsgründen für den Zeitraum der Übung hätte gesperrt werden müssen.
Sollte ein solches Szenario tatsächlich einmal zu einem Ernstfall werden, würden neben der unserer Wehr auch die Nachbarfeuerwehren, sowie die Gefahrgut-Komponenten des Landkreises Esslingen alarmiert werden.
Die Ziele bzw. die Prioritäten der Übung waren die Menschenrettung, die Brandbekämpfung, das Verhindern des Übergreifens des Feuers, sowie der Umgang mit dem Gefahrgut.
Abschließend konnte festgestellt werden, dass die Übungslage durch unsere zuerst eintreffenden Kräfte kompetent bewältigt werden konnte.
Vielen Dank an dieser Stelle an die Firma Stingel für das zur Verfügungstellen des Übungsobjektes und die gute Zusammenarbeit!