Bei der vierten Wendlinger Markungsputzete engagierten sich 275 Ehrenamtliche. Neben den städtischen Organisationen, Vereinen und Schulen sorgten am Samstag auch zahlreiche Einzelpersonen für eine saubere Gemarkung.
WENDLINGEN. Eine platt gedrückte Bierdose hat sich tief in den Boden des Neckarufers eingedrückt. Schon viele Menschen müssen wohl darauf gelaufen sein – und niemand hob den Müll auf. Auch die daneben liegenden Zigarettenstummel und Plastikbecher könnten sicherlich einiges berichten. Klar wird: Mengen an Müll landen jährlich im Wald und auf den Wiesen. Bei der Wendlinger Markungsputzete wurden diese nun kollektiv gesäubert.
Trotz dicken Regenwolken füllt sich das Gelände der Wendlinger Feuerwehr in der Schäferhauser Straße am Samstagmorgen mit Menschen aller Altersklassen. An der Ausgabestelle bildet sich rasch eine Menschentraube, denn dort gibt es Warnwesten, Handschuhe, Greifzange und Müllsack. Startklar in voller Montur sammeln sich die freiwilligen Helfer in Grüppchen, um dann gemeinsam Feld und Flur zu reinigen. Alle zwei Jahre findet die Wendlinger Markungsputzete statt. Bürgermeister Steffen Weigel begrüßt zu Beginn die zahlreich erschienenen Ehrenamtlichen und bedankt sich für ihren Einsatz.
Nur Tierkadaver, Spritzen und Fäkalienwerden lieber liegen gelassen
Von Flaschen, Plastikbehältnissen bis zu Autoteilen und undefinierbaren Stoffresten, gesammelt wird jegliche Art von Müll. Außer Tierkadaver, Spritzen und Fäkalien – die sollten aus Sicherheitsgründen lieber liegen gelassen werden, sagt Bürgermeister Steffen Weigel. Gefunden wurden dann auch ein Geldbeutel und Ausweis, die jetzt beim Fundamt auf ihren Besitzer warten.
Selbst strömender Regen kann den Ehrenamtlichen nichts anhaben. Darunter ist auch Jens, der mit seinen Söhnen Paul und Emil mehrere frei entsorgte Motorölflaschen aus dem Gebüsch fischt. „Und das so nah am Neckar“, sagt Jens und schüttelt mit dem Kopf. Geduldig und aufmerksam geht das Trio das Neckarufer entlang. „Ich habe früher bei der Markungsputzete in Zizishausen mitgemacht“, erzählt Jens. Es ist eine gute Tat für die eigene Gemeinde, die er gerne seinen Söhnen weitergibt. „Mein Sohn fragte mich schon länger, wann wir mal wieder Wendlingen sauber machen können“, ergänzt er. An anderer Stelle ist Betreuerin Katrin mit der jüngeren Jugendfeuerwehr-Gruppe unterwegs. Bei ihnen ist Teamwork angesagt: Einer hebt den Müllsack auf, während der andere das Gefundene geschickt mit der Greifzange hineinmanövriert.
Insgesamt 275 Personen beteiligten sich an der diesjährigen Markungsputzete. Vertreten waren auch lokale Organisationen und Vereine, darunter die Gartenfreunde, der Bürgerverein, der Zeltspektakelverein und Ukrainer in Wendlingen und Köngen sowie Jugendfeuerwehr, CDU-Ortsverband, Ortsverband Bündnis 90 /Die Grünen, Partnerschaftskomitee St. Leu La Foret, TV Unterboihingen, der Verein „Projekte des Herzens“, der Schwäbische Albverein, der Jugendchor St. Kolumban und die evangelische Freie Gemeinde Wendlingen.
Die Freiwillige Feuerwehr sorgte im Anschluss für die Verpflegung der fleißigen Helfer. Auch Schüler des Robert-Bosch-Gymnasiums sind motiviert erschienen. Zudem reinigte der Fischereiverein Wendlingen die Uferflächen an der Lauter und im Rahmen von Projekttagen werden die Johannes-Kepler-Realschule und Anne-Frank-Schule ihr schulisches Umfeld säubern.
Gesamtverantwortlicher für die Markungsputzete ist Bernd Eppinger von der Stadtverwaltung. „Insgesamt fiel deutlich weniger Müll als in den Vorjahren an“, resümiert Bürgermeister Steffen Weigel am Ende der Gemeinschaftsaktion und betont nochmals seinen ausdrücklichen Dank an die Ehrenamtlichen.
(Quelle: Artikel der Wendlinger Zeitung vom 18.03.2024)
