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1.02.2016 - Hauptversammlung Feuerwehr Wendlingen

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Im letzten Jahr musste die Feuerwehr Wendlingen 134-mal ausrücken – Darunter waren etwa 50 Fehlalarme – MZF kommt später

Das letzte Jahr wird in die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Wendlingen eingehen: Mit 134 Einsätzen war 2015 das Jahr mit den meisten Feuerwehreinsätzen. Dabei machten etwa 50 Fehlalarme, zumeist in Flüchtlingsunterkünften, die häufigste Einsatzart aus. Hauptursache war jedoch nicht das Fehlverhalten der Bewohner, sondern falsch eingestellte Brandmelder.

WENDLINGEN. Im voll besetzten Saal im Haus der Feuerwehr und im Beisein der Feuerwehrkommandanten der Nachbarkommunen, der Vertreter von Vereinen und des Gemeinderats dankte Bürgermeister Steffen Weigel den Ehrenamtlichen der Wehr für ihren Einsatz für die Stadt Wendlingen und deren Bevölkerung im letzten Jahr. Dabei hatte das Jahr ganz besondere Herausforderungen für die Feuerwehr bereitgehalten: als wichtiger Bestandteil bei den Feierlichkeiten zum 75-jährigen Bestehen der Stadt Wendlingen am Neckar, aber auch bei den Feuerwehreinsätzen mit Rekordzahl. 134 Mal musste die Wendlinger Wehr 2015 ausrücken. Davon waren etwa 50 Fehlalarme.

Überwiegend die Unterkünfte für Asylsuchende waren davon betroffen. Hauptsächliche Ursache dieser Fehlalarme waren die installierten Brandmelder, die falsch justiert worden seien, legte Weigel bei der Hauptversammlung am Freitagabend dar. Lediglich bei einem Alarm sei ein Brandmelder eingeschlagen worden, ein weiteres Mal habe ein Asylbewerber seine Matratze im Flüchtlingswohnheim angezündet.

Das Landratsamt hat zu spät auf die Fehlalarme reagiert

Auf die Beschwerde der Stadt und Feuerwehr beim Landratsamt, das Betreiber der Unterkünfte ist, habe es drei Monate gedauert, bis etwas geschehen sei, ergänzte Kommandant Miroslav Jukic in seinem Jahresbericht. In den Monaten Juli bis September hätten die falsch eingestellten Brandmelder zwei bis drei Mal pro Tag Alarm geschlagen, was für die Feuerwehr bedeutete, dass sie jedes Mal in voller Montur und mit Einsatzfahrzeugen ausrücken musste. „Wir fühlen uns vom Landratsamt im Stich gelassen“, machte der Wendlinger Kommandant seinem Ärger darüber Luft.

Ärgerlich an den Fehlalarmen sind auch die dadurch verursachten hohen Kosten, die das Landratsamt leisten muss. Und letztlich der Steuerzahler. Steuergelder, die an anderer Stelle wieder fehlen, machte Bürgermeiser Weigel unmissverständlich klar.

Auch die langanhaltende Trockenheit und Hitze im letzten Jahr machte es erforderlich, dass die Feuerwehr im Einsatz war: sie übernahm die Bewässerung für die städtischen Bäume und war allein dafür 413 Stunden unterwegs.

Durch die hohe Zahl von Einsätzen erhöhten sich die geplanten Ausgaben von 85 100 auf 122 610 Euro. Weil dadurch auch die Einnahmen aus Einsatzgeldern von geplanten 17 500 auf 54 255 Euro gestiegen waren, kletterte das Defizit im Ergebnishaushalt von den geplanten 67 600 auf 68 355 Euro. Dadurch erhöhte sich das Defizit tatsächlich um lediglich 1000 Euro, rechnete Bürgermeister Weigel vor.

Außerplanmäßig erhielt die Wehr in 2015 eine neue Ölsperre, da die alte nicht mehr einsatzfähig war. Noch nicht geliefert worden ist das neue Mehrzweckfahrzeug (MZF), was von der beauftragten Firma für Dezember vorgesehen war. Bis Ende Februar sei jetzt der Übergabetermin versprochen, führte Weigel weiter aus. Über das bisherige Fahrzeug darf sich die rumänische Partnerstadt von Dorog freuen, Wendlingens Partnerstadt in Ungarn.

Als Ersatz für den alten Rüstwagen (RW 2 hat 33 Jahre auf dem Buckel) hat die Stadt im Haushalt 2016 Haushaltsmittel von 420 000 Euro eingestellt.

In seinem Grußwort vergaß der Schultes auch nicht die gute Zusammenarbeit mit den vier Nachbarwehren Köngen, Oberboihingen, Wernau und Unterensingen zu erwähnen. Die fünf Wehren haben eine gegenseitige Tagesalarmierung, eine Maßnahme, die der rückläufigen Mannschaftsstärke tagsüber am Ort geschuldet ist. Weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit habe man im Visier, berichtete Weigel weiter.

Ebenso kam der Bürgermeister auf das Thema Einsatzgelder zu sprechen. Die bisher gültigen zehn Euro pro Einsatzstunde sind seit 1999 unverändert und befinden sich am unteren Ende der Skala im Landkreis. Weigel verteidigte eine Erhöhung, da die ehrenamtliche Tätigkeit der Feuerwehr nicht mit anderen Ehrenämtern zu vergleichen sei. Die Wehr erfülle eine feuerpolizeiliche Pflichtaufgabe der Kommune. Über einen Vorschlag von 14 Euro pro Einsatzstunde wird der Gemeinderat in der nächsten Sitzung deshalb beraten.

Ende des vergangenen Jahres hatte die Freiwillige Feuerwehr Wendlingen 70 Aktive, darunter sechs Frauen, 15 Jugendliche, davon ein Mädchen und 23 Personen in der Altersabteilung. Insgesamt also 108 Mitglieder, bei einem Altersdurchschnitt in der Einsatzabteilung von 39 Jahren.

Über die freizeitlichen Aktivitäten der Feuerwehr in 2015 berichtete Schriftführerin Stefanie Schad. Dem folgte der Bericht von Kassier Herbert Armbruster, der von den Kassenprüfern Reimund Zastrow und Hans-Joachim Alt eine einwandfrei geführte Kasse bescheinigt bekam. Der Entlastung des Kassiers und später des Kommandanten stand damit nichts im Wege und diese wurde einstimmig erteilt.

Stefanie Schad und Herbert Armbruster waren in der letzten Ausschusssitzung in ihren Ämtern bestätigt worden, teilte Miroslav Jukic in seinem Bericht mit. Zum neuen Jugendfeuerwehrwart wurde Michael Gau gewählt.

Gabriele Frasch nimmt Abschied: „Jugendfeuerwehr ist gesichert“

Nach 18 Jahren im Amt der Jugendfeuerwehrwartin nimmt Gabriele Frasch Abschied. Als Grund dafür nannte sie mehr Zeit für die Familie und den Nachwuchs. Bürgermeister Steffen Weigel bedankte sich sehr herzlich bei Gabriele Frasch für ihre langjährigen Dienste sowie bei ihrem Stellvertreter Frank Kisling, der ebenfalls sein Amt in andere Hände legt. Als vorbildlich würdigte Weigel ihre Arbeit für die Jugend. Der Kreisjugendfeuerwehrwart Uwe Steck überbrachte die Grüße der Landesfeuerwehr. Frasch war die erste Frau und Gruppenführerin in der Wendlinger Wehr. Als engagierte und umsichtige Jugendwartin sei Gabriele Frasch sehr geschätzt. Als Dank für ihre wichtige Arbeit verlieh ihr das Land die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg in Gold.

Beförderungen gab es heuer sieben: Zum Feuerwehrmann befördert wurden Tobias Stahl und Tobias Sander, zum Hauptfeuerwehrmann/-frau Belinda Blatter und Marc Thumm, zum Löschmeister Carsten Blatter, er wurde auch zum Gruppenführer ernannt, und zum Brandmeister Wolfram Walliser und Frank Kisling.

 

 

 

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