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Retten, Löschen, Bergen, Schützen, Regenbogen zaubern..?!

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Die Freiwillige Feuerwehr Wendlingen hat 4 Hauptaufgaben. Diese sind wie oben genannt: Retten, Löschen, Bergen, Schützen. Aber wieso Regenbogen zaubern?

Dieser schöne Nebeneffekt ergab sich gestern bei der Wahrnehmung einer unserer Aufgaben: Umweltschutz.

Durch die lange Trocken- und Hitzeperiode der letzten Wochen könte sich für den Schäferhausser See eine Sauerstoffunterversorgung ergeben.

Um dies zu verhindern wurde die Freiwillige Feuerwehr Wendlingen am Neckar durch den Fischereiverein Wendlingen und die Stadt Wendlingen gebeten, das Wasser im Schäferhauser See umzuwälzen, um so mehr Sauerstoff in den See zu bekommen.

 

 

Bericht:

 

Messungen geben Entwarnung

Wegen der anhaltenden Hitze haben sich Blaualgen im Schäferhauser See vermehrt – Feuerwehrübung am Mittwochabend

Zunächst einmal die gute Nachricht: den Fischen im Schäferhauser See geht es gut. Die Aktion der Freiwilligen Feuerwehr Wendlingen am Mittwochabend war eine Übung, das hat die Feuerwehr bestätigt. Tatsache ist jedoch auch, dass es wegen der Trockenheit in den letzten Wochen zu einem Blaualgen-Wachstum gekommen ist. Und Blaualgen entziehen dem Gewässer Sauerstoff.

WENDLINGEN. Bei den Blaualgen handelt es sich eigentlich um Bakterien. Diese Cyanobakterien, so der eigentliche Name, fühlen sich in warmen Wasser pudelwohl. Bis zu 29 Grad hatte der Schäferhauser See an den heißesten Tagen. Als Folge der langanhaltenden Hitze konnten sich die Cyanobakterien deshalb über die Maßen vermehren. Die grün-blau schillernde Wasseroberfläche und die grünen Schlieren weisen darauf hin. Bei einem plötzlichen Absterben der Blaualgen könnte der Sauerstoffwert bedenklich nach unten fallen, was wiederum für Fische problematisch werden könnte. Dazu ist es allerdings nicht gekommen, wie Günter Richter bestätigt hat.

„Wir haben den See in den letzten Wochen ganz genau im Auge behalten“, sagte gestern der Vorsitzende des Fischervereins in Wendlingen gegenüber unserer Zeitung. Mehrmals seien Messungen vorgenommen worden. Der Gewässerökologe Dr. Jürgen Böhmer aus Kirchheim habe Entwarnung gegeben.

Während die meisten der tausend verschiedenen Arten von Cyanobakterien harmlos sind, gibt es einige darunter, die für Mensch und Tier bedrohlich werden können. Sie scheiden Gifte aus. Hautrötungen, Quaddeln und Reizungen an den Schleimhäuten sind bei Kontakt möglich. Verschluckt man Wasser drohen Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Fieber, aber auch Atemwegserkrankungen gehören zu den Symptomen. Vor allem bei Kleinkinder sollten Eltern vorsichtig sein, da sie unkontrolliert Wasser verschlucken können. Vorsorge sollte man auch bei Tieren wie Hunden treffen. Hier ist es in der Vergangenheit auch schon zu Todesfällen gekommen. Nicht umsonst warnen Schilder vor dem Baden im See.

Der Einsatz der Wendlinger Feuerwehr am Mittwochabend war nach Auskunft von Feuerwehrkommandant Miroslav Jukic im Rahmen einer Maschinistenunterweisung gewesen. Mit insgesamt vier Pumpen an verschiedenen Stellen des Sees wurde das Wasser angezogen und dann als Fontäne in den See wieder zurückgespritzt. Dadurch wurde das Wasser umgewälzt, womit mehr Sauerstoff zugeführt wurde. Insgesamt 600 000 Liter Wasser wurden nach Angaben des Feuerwehrkommandants in den knapp zwei Stunden umgesetzt, pro Minute etwa 5000 Liter.

(Bericht von Gaby Kiedaisch aus der Wendlinger Zeitung vom 07.09.2018)

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