Feuerwehr rückte 86 Mal im letzten Jahr aus
03.02.2015, Von Gaby Kiedaisch, Artikel aus der Nürtinger Zeitung
Freiwillige Feuerwehr Wendlingen blickt auf 2014 zurück – Beförderungen und Ehrungen standen im Mittelpunkt
Die aktive Feuerwehrabteilung in Wendlingen kann sich über vier Neuzugänge im letzten Jahr freuen. Damit ist die Einsatzabteilung jetzt 73 Männer und Frauen stark. Stabil bleibt die Zahl der Jugendfeuerwehr mit 17 Personen.
Sechs Mitglieder konnten für ihre Verdienste von Bürgermeister Weigel, Kommandant Jukic und den Stellvertretern Walliser und Morawsky geehrt werden.
WENDLINGEN. Begrüßt werden konnten im Haus der Feuerwehr der stellvertretende Kreisbrandmeister Werner Kuttler sowie die Feuerwehrkommandanten aus Köngen, Oberboihingen, Unterensingen und Wernau, die damit ihre besondere Verbundenheit untereinander zum Ausdruck brachten, der Leiter des Polizeipostens Bolz, die Bereitschaftsleiterin des DRK Wendlingen-Unterensingen Yvonne Sigler und der Vorsitzende der DLRG Bernd Kiesler. In seinem Grußwort drückte Bürgermeister Steffen Weigel der Feuerwehr seinen Dank für den ehrenamtlich geleisteten Dienst aus.
Mit Verwunderung nahm Bürgermeister Weigel die Ablehnung des Innenministeriums der Auflastung des Löschfahrzeugs LF 10/6 mit Schläuchen zur Kenntnis. Das LF wird auch zur Wasserversorgung über lange Strecken eingesetzt. Obwohl das Ministerium die Sichtweise der Stadt bestätigt habe, lehne es die Maßnahme mit derselben Begründung ab, zeigte sich Weigel überrascht.
Die kooperative Zusammenarbeit der fünf Wehren Wendlingen, Oberboihingen, Köngen, Unterensingen und Wernau soll nun auch auf Bürgermeisterebene intensiviert werden. Dies gab Bürgermeister Weigel ebenfalls in der Sitzung bekannt. Die Kooperationsmöglichkeiten sollen insbesondere im Feuerwehrbereich ausgelotet werden.
Kommandant Miroslav Jukic berichtete über die verschiedenen Einsätze und Übungen im abgelaufenen Jahr. Die Freiwillige Feuerwehr Wendlingen war 86 Mal zu einem Einsatz gerufen worden. Insgesamt leistete die Feuerwehr 3259 Stunden für das Ehrenamt. Davon waren 1266 Einsatzstunden mit insgesamt 31 Bränden der Stufe eins bis vier, 41 Mal wurde die Wehr zu Hilfeleistungs- und Gefahrgutmaßnahmen gerufen. Überlandhilfe wurde sechs Mal geleistet, acht Mal war die Feuerwehr wegen Fehlalarmen umsonst ausgerückt.
Die Ausbildung im Jahr 2014 umfasste 1782 Stunden. Weitere 211 Stunden waren der Bereitschaft und Brandwachen vorbehalten.
Mannschaftsstärke hat sich um vier auf 73 in der aktiven Wehr erhöht
Zum 31. Dezember 2014 umfasste die Wendlinger Feuerwehr 112 Feuerwehrangehörige, davon sind 73 Aktive. Vier Neuzugänge konnten generiert werden. Insgesamt gehören sechs Frauen den Aktiven an. Mit 22 Personen bleibt die Altersabteilung stabil.
Zu den besonderen Einsätzen gehörten im letzten Jahr Pkw- und Lkw-Brände sowie Verkehrsunfälle teilweise mit Toten auf der Autobahn, ein Brand im ehemaligen Milchhäusle in Unterboihingen, ein Ölfilm auf der Lauter und der Tiefgaragenbrand im Dezember. Gott sei Dank waren diese und weitere Einsätze ohne Blessuren für die Feuerwehrleute abgegangen, was nicht immer selbstverständlich sein muss, wenn man bedenkt, dass sie insbesondere auf der Autobahn stets selbst in Gefahr schweben. Für die gute Zusammenarbeit vor allem mit der Stadtverwaltung und Bürgermeister Weigel bedankte sich Miroslav Jukic am Ende seiner Ausführungen.
Auf die Berichte der Schriftführerin Stefanie Schad und Kassier Herbert Armbruster folgte der Bericht der Jugendfeuerwehrwartin. Gabriele Frasch konnte über vier Neuaufnahmen berichten. Damit gehören der Jugendfeuerwehr 17 Personen an, darunter zwei Mädchen.
Reimund Zastrow und Hans-Joachim Alt bescheinigten Herbert Armbrust eine einwandfreie Kassenführung, worauf der Kassier einstimmig entlastet wurde. Gleiches gilt für die Entlastung von Kommandant Jukic.
Insgesamt 13 Beförderungen waren an diesem Abend angesetzt: Oberfeuerwehrmann/-frau wurden Sarah Guttmann und Sebastian Wiest; zum/zur Hauptfeuerwehrmann/-frau wurden Jens Kiefer, Stefanie Schad und Rafael Ziller befördert; Löschmeister dürfen sich nennen: Edmund Walter, Gerhard Wascher und Simon Schade; Oberlöschmeisterin wurde Gabriele Frasch; zum Hauptlöschmeister befördert wurden Frank Kisling, Wolfram Walliser und Jürgen Haußmann; Marc Morawsky (Stellvertretender Kommandant) zum Oberbrandmeister.
Langjährige und verdiente Mitglieder wurden geehrt
Feierlich wurde es ein zweites Mal, als die Ehrungen anstanden. Für 40 Jahre Mitgliedschaft in der Einsatzabteilung wurde Rainer Kaiser geehrt. Das Ausschussmitglied und Zugführer hat für alle stets ein offenes Ohr, ebenso engagiert er sich für die Chronik der Feuerwehr, die er aus den Händen von Ehrenkommandant Erich Kaiser weiterführen wird. Dafür wurden Rainer Kaiser und die weiteren Geehrten mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Gold ausgezeichnet.
Heribert Schlosser, der ebenfalls für 40 Jahre geehrt wurde, hat sich als Ausschussmitglied und ehemaliger Kassier verdient gemacht. Wolfgang Schorer ist der Dritte im Bunde, der für 40 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet wurde. Er gilt als stets besonnen und fast die ganze Familie ist in der Wehr aktiv. Auf 50 Jahre bringt es Hermann Linsenmayer. Er absolvierte schon seinen Dienst in der Ortsgruppe Bodelshofen.
Fast ihr ganzes Leben haben Gerhard Bauer und Werner Schad in der Feuerwehr verbracht. Schad war in den 60 Jahren stellvertretender Kommandant und ist heute Ehrenmitglied der Feuerwehr. „Wo Schad war, war stets vorne“ ist noch heute ein geflügeltes Wort, wenn der ehemalige „Stübleswirt“ beschrieben werden soll. Auch er gehörte wie Rainer Kaiser zu der Gruppe aus Wendlingen, die 1978 in der Bretagne im Auslandseinsatz war.
Gerhard Bauer (auch früher Stübleswirt) gehört ebenfalls zu einer Feuerwehrdynastie, auch wenn nicht alle in der Wendlinger Wehr sind.
Weiter wird für dieses Jahr die Ersatzbeschaffung für die Ölsperre am Neckar anstehen, ein Mehrzweckfahrzeug soll neu beschafft werden und ein Rüstwagen ist in Planung.
Im Rahmen des 75-jährigen Jubiläums der Stadt Wendlingen wird sich die Feuerwehr mit einer Fotoausstellung beim Tag der offenen Tür am 14. Juni und bei den Feierlichkeiten im Juli beteiligen.