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Großbrand mit Millionenschaden

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In Wernau ging in den frühen Morgenstunden am Mittwoch eine Lagerhalle von Bosch Junkers in Flammen auf

Am Mittwochmorgen ging gegen 0.45 Uhr der Brandmelder in einer Fertigungshalle der Firma Bosch in Wernau los. In einer Fertigungshalle war ein Feuer ausgebrochen. Der Sachschaden liegt in Millionenhöhe. Für die Feuerwehrleute vor Ort stellte sich der Brand als Flammeninferno heraus.

 

WERNAU. „Als ich zur Haustür herauskam, konnte ich schon den Feuerschein sehen. Da wusste ich: es wird eine lange Nacht“, sagt Köngens Feuerwehrkommandant Marc Englisch. Und es wurde eine lange Nacht, denn die Köngener, die mit zwei Fahrzeuge vor Ort waren, konnten kamen erst gegen 8 Uhr morgens vom Einsatz zurück. Noch später dran waren die Feuerwehrleute der Wendlinger Wehr. Um 10 Uhr verließen sie den Einsatzort. Und auch Michael Gau, der den Brand schon von Wendlingen aus sehen konnte, dachte sich auf der Fahrt nach Wernau: Die Nacht könnte rum sein.

 

Die Flammen schlugen meterhoch in den Nachthimmel, Rauchwolken türmten sich über dem Werksgelände der Firma Bosch Thermotechnik, die Lagerhalle mit Fertigungsmaterial für Heizgeräte stand ruckzuck in Vollbrand. Die Ursache ist bislang nicht geklärt, da noch am Vormittag Feuerwehren im Einsatz waren, um die Glutnester in Schach zu halten und so ein Wiederaufflammen zu verhindern. Die Rauchentwicklung war enorm, daher wurde die Bevölkerung aufgefordert, die Türen und Fenster verschlossen zu halten.

Als der Kommandant der Werksfeuerwehr der Firma Bosch Thermotechnik, Alfred Wacker, das Ausmaß des Brandes erkannte, ließ er sofort eine Vielzahl an weiteren Feuerwehren nachalarmieren.

 

Etwa 45 Einsatzfahrzeuge waren schließlich vor Ort, um den Brand zu bekämpfen, darunter die Wehren aus Plochingen, Nürtingen und Kirchheim. Ebenfalls im Einsatz waren die Wehren aus Wernau, Wendlingen Denkendorf und Esslingen und der Messzug aus Ostfildern, der die Schadstoffbelastung überprüfte. Auch die Werksfeuerwehr der Firma Daimler leistete Hilfe.

 

Die Hydranten um das Firmenareal herum waren dem enormen Löschwasserbedarf nicht gewachsen. Wernaus Bürgermeister Armin Elbl, der ebenfalls vor Ort war, bestätigte, dass deswegen die Wasserversorgung kurzzeitig zusammengebrochen war. „Eine normale Wasserversorgung ist für einen solchen Einsatz niemals ausreichend“, sagte er und lobte die große Einsatzbereitschaft der vielen ehrenamtlich tätigen Floriansjünger. Apropos Löschwasser: Von der Berufsfeuerwehr Stuttgart waren zwei Fahrzeuge mit großen Wassertanks in Wernau. Zudem wurde mit Schläuchen eine Wasserleitung von rund einem Kilometer aufgebaut, um Wasser aus dem Neckar zu holen.

 

Dankbar war Armin Elbl für Überlandhilfe, die die Wehren im Landkreis in der Nacht zum Mittwoch leisteten. Bosch Junkers ist mit etwa 1300 Beschäftigten der größte Arbeitgeber in Wernau. Elbl hofft daher, dass der Schaden, der in die Millionen gehen dürfte, schnell wieder aufgefangen werden kann.

 

Da die Lagerhalle beim Eintreffen bereits im Vollbrand stand, wurde hier auf einen Innenangriff verzichtet und der Fokus auf die Riegelstellung der angrenzenden Gebäude gelegt. Dennoch konnte ein Übersprung des Brandes auf ein baulich mit der Halle verbundenes Verwaltungsgebäude nicht komplett verhindert werden. Hier wurden mehrere Trupps auch im Inneren des Gebäudes eingesetzt, um die Ausbreitung des Brandes unterhalb des Dachstuhls zu verhindern.

Über die drei Drehleitern der Wehren aus Nürtingen, Plochingen und Kirchheim und zwei Teleskopmasten der Werksfeuerwehr von Bosch konnte der Brand von oben angegangen werden. Gegen 5.30 Uhr waren die Flammen unter Kontrolle. Im Laufe des Einsatzes verletzte sich ein Feuerwehrangehöriger leicht.

 

Kreisbrandmeister Bernhard Dittrich unterstützte die Einsatzleitung vor Ort. Ebenfalls war der Werkleiter der Firma Bosch Thermotechnik, Armin Schwab, an der Einsatzstelle. Insgesamt waren 150 Floriansjünger am Brandort. Der Rettungsdienst war mit zwölf Fahrzeugen und 28 Personen in Wernau, die Polizei mit neun Fahrzeugen und 20 Personen. Ein Hubschrauber machte Bilder von den Löscharbeiten.

 

Die Firma Bosch Thermotechnik blieb am Mittwoch geschlossen, der Betrieb am Standort soll jedoch heute eingeschränkt wieder aufgenommen werden. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

 

(Quelle: Artikel der Wendlinger Zeitung vom 18.03.2021)

 

Weitere Bilder und Informationen zum Einsatz:

Einsatz 38/2021 - 17.03.2021 - 00:55 Uhr

 

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