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Kommandantenwechsel bei der Wehr

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Michael Gau folgt auf Miroslav Jukic – Marc Morawsky und Wolfram Walliser wurden als stellvertretende Kommandanten bestätigt

Nach zehn Jahren auf verantwortlichem Posten stellte Miroslav Jukic am Freitag sein Amt als Kommandant der Wendlinger Feuerwehr zur Verfügung. Für ihn wird künftig Michael Gau, bisher Jugendfeuerwehrwart, an der Spitze zusammen mit den Stellvertretern Marc Morawsky und Wolfram Walliser die Geschicke der Wehr in die Hand nehmen. Sie wurden bei der Wahl mit großer Mehrheit bestätigt.

WENDLINGEN. Gut vorbereitet war das Wahlprozedere, wie man es von der Feuerwehr gewohnt ist. Nachdem die Stimmzettel bereits vor Beginn der Hauptversammlung an die 57 anwesenden stimmberechtigten Kameraden und Kameradinnen verteilt wurden, ging die Wahl mit Auszählung rasch über die Bühne. Wahlleiter Bürgermeister Steffen Weigel waltete seines Amtes und verkündete das Ergebnis, bei dem Michael Gau, seit 23 Jahren in der Jugendfeuerwehr, davon seit einigen Jahren vorne dran, mit 53 Stimmen zum neuen Kommandanten gewählt wurde. Viel Applaus brandete auf, als Gau die Wahl annahm und sich für das Vertrauen bei den Kameraden bedankte. Darüber hinaus galt es auch die beiden stellvertretenden Kommandanten zu wählen: Marc Morawsky, Erster Stellvertreter, wurde mit 53 Stimmen und Wolfram Walliser, Zweiter Stellvertreter, wurde mit 55 Stimmen bestätigt.

Viel Respekt und Anerkennung für seine Arbeit zollten ihrem Kommandanten bei dessen Verabschiedung die Feuerwehrkameraden. Das zeigte nicht nur der Applaus während der Hauptversammlung. Man konnte das auch daran deutlich erkennen, dass Miroslav „Miro“ Jukic selbst zwar am liebsten um seinen Abschied wenig Aufhebens gemacht hätte und möglichst rasch mit der Tagesordnung hatte fortgefahren wollen, aber er eben die Rechnung ohne seine Kameraden und die Stadtverwaltung gemacht hatte. Denn diese wollten ihren Kommandanten selbstverständlich nicht sang- und klanglos ohne Würdigung gehen lassen.

Einen Vollblutfeuerwehrmann nannte ihn der Bürgermeister.

Der Abschiedsschmerz sei nicht allzu groß, meinte Bürgermeister Steffen Weigel in seiner Rede, da Jukic „noch jung an Jahren und damit noch voll einsatzfähig ist und der Wehr mit seiner ganzen Erfahrung als Zugführer erhalten bleiben wird“. Darüber freue er sich ganz besonders wie auch die Feuerwehrkameraden und -kameradinnen. „Wer so jung in den Ruhestand als Kommandant eintritt, muss auch sehr jung seine Feuerwehrkarriere gestartet haben“, nannte Weigel daraufhin einige Stationen seiner Laufbahn: so war Miroslav Jukic vor 20 Jahren gerade mal 26, als er zum Gruppenführer ernannt wurde und mit 36 Jahren, 2009, die Leitung der Feuerwehr Wendlingen übernommen hatte, als Wunschkandidat seines Vorgängers Christian Frasch. Weigel nannte ihn „ein großes Talent von Anfang an“ und einen „begeisterten Vollblutfeuerwehrmann“. Die von seinem Vorgänger begonnene Intensivierung in der Zusammenarbeit der Wehren in der Raumschaft, womit die Sicherung der Tageseinsatzbereitschaft verbunden ist sowie die Aktivitäten und die Öffentlichkeitsarbeit zur Personalgewinnung, fallen in Jukics Dienstzeit genauso wie der mit der Stadtverwaltung gemeinsam erstellte Feuerwehrbedarfsplan, zahlreiche Anschaffungen für die Feuerwehr und das Vorantreiben der Digitalisierung der Leittechnik. Nicht zu vergessen ist, dass sich in den letzten zehn Jahren die Einsätze der Feuerwehr nahezu verdoppelt haben. Weigel dankte Jukic auch für den „vernünftigen und sparsamen Umgang mit öffentlichen Geldern“. Zusammen mit Marc Morawsky und Wolfram Walliser habe er „ein hervorragendes zuverlässiges Führungsteam der Feuerwehr gebildet“, sagte Weigel, „mit dem es immer große Freude bereitet hat, zusammenzuarbeiten“, bedankte er sich auch bei den beiden Stellvertretern. In Richtung Michael Gau gewandt sagte er, dass er hofft, dies in der Zukunft so fortsetzen zu können. Als Anerkennung für die geleistete Arbeit übergab er Jukic einen Geschenkgutschein für eine Kurzreise mit der Familie. Ein weiteres Präsent erhielt Jukic von seinen Feuerwehrkameraden. Mit Blumensträußen für Ehefrau Sonja und Tochter Sinja bedankte sich Bürgermeister Weigel für die vielen Stunden, die sie auf Jukic verzichten mussten.

Marc Morawsky bedankte sich im Namen seiner Feuerwehrkameraden und wies dabei auf die unzähligen Arbeitsstunden, darunter viele Sonntage, im Feuerwehrmagazin hin, die Jukic für die Feuerwehr geleistet habe. „Das meiste läuft ohnehin im Hintergrund ab“, verdeutlichte Morawsky den Arbeitsaufwand, der hinter den Einsätzen zusätzlich steckt. Unter Jukics Ägide wurde auch der Förderverein der Feuerwehr gegründet und auch an die Reise des „Stramm“-Teams bei der Allgäu-Orient-Rallye nach Jordanien, wo Jukic ein ausgedientes Feuerwehrfahrzeug übergeben hatte, erinnerte der Vize-Kommandant.

Für „die zehn angenehmen Jahre“ bedankte sich auch Stadtwehrleiter Horst Voigt von der befreundeten Feuerwehr in Markneukirchen, der auch Grüße des dortigen Bürgermeisters überbrachte.

Er habe „sehr viel Spaß an der Aufgabe“ gehabt, sagte Miroslav Jukic zum Abschied. Für die gemeinsame gute Zusammenarbeit bedankte er sich bei seinen Stellvertretern, beim Kreisbrandmeister, dem Gemeinderat, der Stadtverwaltung, den Kommandanten der umliegenden Wehren und bei seinen Kameraden und Kameradinnen. „Feuerwehr funktioniert nur in Teamarbeit“, richtete er den Fokus auf das Wesentliche.

Miroslav Jukics formale Verabschiedung wird durch den Gemeinderat in der nächsten Sitzung im Februar erfolgen, genauso wie der neu gewählte Kommandant Michael Gau dabei bestellt wird.

 

Bericht von Gaby Kiedaisch/Wendlinger Zeitung vom 28.01.2019

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Der langjährige Jugendwart Michael Gau (Zweiter von links) übernimmt mit der Bestätigung durch den Gemeinderat das Amt des Kommandanten in der Feuerwehr. Bürgermeister Weigel (rechts) gratulierte ihm sowie Wolfram Walliser (Zweiter von rechts) und Marc Morawsky. Foto: Kiedaisch/Wendlinger Zeitung
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Sonja Jukic (links, mit Tochter Sinja) freut sich, dass sie nun ihren Mann Miroslav Jukic wieder häufiger sehen wird. Foto: Kiedaisch/Wendlinger Zeitung