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Adrenalin für 50 Floriansjünger

| News Jugendarbeit

Die Jugendfeuerwehren aus Oberboihingen, Köngen und Wendlingen übten auf dem Tachenhäuser Hof den Ernstfall.

Normalerweise üben die 17 Mitglieder der Jugendfeuerwehr in Oberboihingen alle 14 Tage beim Feuerwehrhaus. Doch einmal im Jahr geht’s für die Floriansjünger so richtig zur Sache. Bei der diesjährigen Hauptübung mit den Kollegen aus Köngen und Wendlingen ging es zum Einsatz auf den Tachenhäuser Hof.

 

OBERBOIHINGEN. Punkt 14.30 Uhr kam der Alarm: Gefahrgut-Unfall mit mehreren Personen auf dem Tachenhäuser Hof. Mit Blaulicht und Martinshorn – fachmännisch Sondersignal genannt – rasten knapp 50 jugendliche Feuerwehrleute zum Einsatzort. Dort fanden sie einen brennenden Traktor mit eingeschlossener Person vor. Dieser Traktor war mit einem Anhänger und noch unbekanntem Gefahrgut unterwegs. Der Anhänger streifte ein Hindernis, wurde dabei beschädigt und Düngemittel lief aus, zum Teil auch in den nahegelegenen See beim Tachenhäuser Hof.

Umgehend teilte die Einsatzleitung die Rettungskräfte in zwei Abschnitte auf. Der erste kümmerte sich um den brennenden Traktor samt umgekipptem Anhänger und die dort verunfallten Personen, während sich die zweite Einheit zum See begab, um die ausgelaufene Flüssigkeit zu binden. Die Floriansjünger konnten ihr Gelerntes beweisen und anwenden: Rasch waren Wasserleitungen verlegt und mit mehreren Rohren konnte das Feuer am Traktor gelöscht werden.

Ebenso schnell waren die verletzten Personen geborgen und wurden umgehend mit ersten Hilfsmaßnahmen versorgt, damit diese später dem Rettungsdienst übergeben werden konnten. In der Nähe beschäftigte sich ein weiterer Trupp mit dem Anhänger und dem defekten Behälter. Hier installierten die jungen Wehrkräfte eine Pumpe um das restliche Düngemittel in andere Behältnisse umzupumpen.

Die Einsatzkräfte der Wendlinger Feuerwehr hatten Boote dabei, da bekannt war, dass Gefahrgut auch in den See gelangt war. Um die Ausbreitung des Düngemittels im Gewässer zu unterbinden, errichteten die Jugendwehren gemeinsam eine Barriere im Wasser. Dazu war auch der Einsatz von zwei Booten nötig. Der Einstieg in den See gestaltete sich wegen der Topographie relativ schwierig, das Ufer war sehr steil. Mit Leitern konnten die jungen Wehrleute schließlich einen Zugang zum See schaffen und die Wassersperre konnte errichtet werden.

Trotz oder gerade wegen des ganzen Adrenalins und der Aufregung waren die Mitglieder der Jugendwehren mit Eifer dabei. Unterstützt wurden sie von zahlreichen Schaulustigen, darunter viele Eltern und Verwandte. Bastian Vogel von der Feuerwehr Oberboihingen zeigte sich zufrieden: „Die Kinder und Jugendlichen sollen vor allem Spaß in der Feuerwehr haben, aber so ein wenig Adrenalin während einer Hauptübung macht es noch spannender.“ Es gehe vor allem um die Zusammenarbeit. „Was später in der aktiven Feuerwehr gebraucht wird, üben wir schon mit den Jüngsten.“

 

Schon Zehnjährige dürfen mitmachen

Ab zehn Jahren kann man in Oberboihingen bei der Jugendfeuerwehr mitmachen. „Wir stehen mit den Schulen in Kontakt und bieten Brandschutzerziehung an. So sichern wir uns den Nachwuchs.“ Ende des Jahres wechseln vier Floriansjünger in den aktiven Dienst der Freiwilligen Feuerwehr. Die Übungen auf öffentlichen Plätzen sind laut Bastian Vogel sinnvoll: „Die jungen Wehrkräfte sollen ein Gefühl dafür kriegen, unter realistischen Bedingungen zu üben. Dazu gehört auch ein gewisser Stresspegel.“

Gefahrgut-Einsätze gehören zu den Kenntnissen der örtlichen Feuerwehren. „Bei größeren Lagen bekommen wir allerdings Unterstützung von speziellen Gefahrgutzügen aus dem Landkreis.“ Mit dem Übungsverlauf, an dem die 50 Floriansjünger mit ihren elf Begleitern teilnahmen, zeigte sich Bastian Vogel sehr zufrieden.

(Bericht der Wendlinger Zeitung vom 22.10.2018)

(Fotos: Thomas Krytzner/Feuerwehr Wendlingen)

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