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10 Einsätze in 24 Stunden?!

| News Jugendarbeit

Solche Einsatzzeitzahlen kommen normalerweise nur bei großen Berufsfeuerwehren vor. Doch wie ist das so?

Das durften unsere Kinder und Jugendlichen der Jugendfeuerwehr am vergangenen Wochenende erfahren, denn am Freitagabend zogen unsere 24 Kinder und Jugendlichen im Haus der Feuerwehr in der Schäferhauser Straße ein und es hieß: „Dienstzeit ist von 18:00 Uhr bis 18:00 Uhr“ – Der 24h-Berufsfeuerwehr-Tag der Jugendfeuerwehr hat begonnen.

 

Nach einer Begrüßung durch unseren Jugendwart Tim Schad und den zweiten stellvertretenden Kommandanten Wolfram Walliser wurden die 24 Kinder und Jugendlichen in Mannschaften für die jeweiligen Einsatzfahrzeuge eingeteilt sowie eine/n Gruppenführer/in benannt. Danach wurden die Fahrzeuge und das darauf verlastete Material durch die Mannschaften auf Vollzähligkeit und Funktion geprüft, um die Einsatzbereitschaft für die nächsten Stunden sicherzustellen.

 

Nach einem gemeinsamen Abendessen kam dann auch schon der erste Alarm für das Fahrzeug „Florian Wendlingen 45“. Eine Ölspur im Stadtgebiet erforderte ein zügiges Abbinden und Beseitigen des ausgelaufenen Betriebsstoffes. Kurz nachdem die Mannschaft wieder im Gerätehaus eingetroffen war, gab es auch schon den zweiten Alarm. Doch diesmal waren die Mannschaften der Fahrzeuge „Florian Wendlingen 42 und 23-2“ gefragt. In einem Sportpark am Rande der Stadt musste der Landeplatz für ein Rettungshubschrauber abgesichert und ausreichend ausgeleuchtet werden. Nachdem Lichtmasten, Handlampen und sonstiges Beleuchtungsgerät wieder aufgeräumt waren, ging es zurück zur Feuerwache, wo der Programmpunkt „Freizeit/Spiel“ anstand.

 

Nach einem lustigen Abend kam um 22 Uhr die Nachtruhe, die um 06:33 Uhr abrupt für alle endete: Einsatz für alle Mannschaften! Eine Person wurde im Bereich des Schäferhauser Sees vermisst. Für die Gruppenführer/in wurde dieser Einsatz zur Herausforderung, da es galt, die Mannschaften entsprechend aufzuteilen um eine effektive Personensuche durchzuführen. „Bewaffnet“ mit Handlampen und Funkgeräten machten sich die Kinder und Jugendlichen auf die Suche nach der vermissten Person und wurden in einem Gebüsch am Spielplatz fündig. Die Person war ansprechbar, aber unterkühlt und wurde mit einer Trage zur weiteren Behandlung durch den Rettungsdienst zum „Rettungswagen“ auf der Schäferhauser Straße getragen.

 

Nach einem ausgiebigen Frühstück kam schon der nächste Einsatz für einen Teil des Nachwuchses: Personen- bzw. Drachenrettung vom Dach einer Garage. Der Drache "Grisu" ist bei Baumarbeiten von der Leiter auf das Garagendach gefallen. Hier arbeiteten unsere Kinder und Jugendlichen sogar mit dem ebenso „alarmierten“ Helfer vor Ort der DRK Bereitschaft Wendlingen-Unterensingen zusammen. Nachdem der Drache Grisu versorgt und an den Rettungsdienst übergeben wurde rückten die Mannschaften der Fahrzeuge „Wendlingen 42“ und „Wendlingen 23-2“ wieder ein.

 

Kurz darauf wurde bereits die Mannschaft des Fahrzeuges „Wendlingen 45“ zu einer Mülltonne in der Lauter alarmiert. Diese musste geborgen werden, was den Kindern und Jugendlichen schnell gelang.

 

Gegen 10:40 Uhr hieß es für alle Kinder und Jugendlichen: „Ab in die Schule!“. Aber wieso? Es war doch Samstag? Anlass für den Besuch in der Schule war jedoch nicht der Unterricht, sondern die im Schulgebäude ausgelöste Brandmeldeanlage. Nachdem die Gruppenführerin die Lage vor Ort erkundet hatte war klar, dass Belüftungsmaßnahmen für den erfolgreichen Abschluss des Einsatzes ausreichen. Der sogenannte „Löschangriff“ wurde, während der Erkundung, bereits für alle Fälle bis zum Haupteingang aufgebaut. Nachdem die Räumlichkeit belüftet und die Brandmeldeanlage zurückgesetzt wurde, rückten alle Fahrzeuge wieder ein.

 

Nach dem stärkenden und wohlverdienten Mittagessen blieb den Kindern und Jugendlichen keine besonders lange Mittagspause. Wieder hieß es „Ausrücken!“ für alle Fahrzeuge. „Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person“ lautete die Meldung. Vor Ort wurde festgestellt, dass eine Person von einem Anhänger überrollt wurde und darunter eingeklemmt war. Schonend und mit viel Fingerspitzengefühl wurde der Anhänger abgesichert, mit Hebekissen angehoben und die eingeklemmte Person befreit.

 

Zurück auf der Feuerwache hatten alle Beteiligten wieder Zeit zum Durchatmen sowie für die Freizeitgestaltung.

 

Nachmittags, gegen 15:00 Uhr kamen zwei ähnliche Einsätze fast zur gleichen Zeit. Unbeaufsichtigte Feuer auf Wiesengrundstücken. Beide Feuer wurden rasch mit mehreren C-Rohren bekämpft, sowie der Brandherd mittels Wärmebildkamera kontrolliert.

 

Im letzten Einsatz der 24h-Schicht wurden nochmal alle Mannschaften gebraucht, denn die Alarmmeldung lautete „Brand in Industriehalle – Person vermisst“ – Brand 4 (Höchste Alarmstufe). In einem Wendlinger Industriegebiet kam es bei einem Brand zu einer starken Rauchentwicklung, ein Arbeiter wurde noch im betroffenen Bereich der „Industriehalle“ vermisst. Mittels Wärmebildkameras begaben sich zwei Trupps umgehend zur Personensuche in den verrauchten Bereich, während durch andere Trupps der Löschangriff, sowie die Wasserversorgung für die Fahrzeuge aufgebaut wurde. Nachdem der vermisste Arbeiter gerettet und an den Rettungsdienst übergeben wurde und die verrauchte Halle belüftet wurde, war auch dieser Einsatz erfolgreich abgearbeitet.

 

Nach der Rückkehr ins Gerätehaus hieß es nun: Fahrzeuge richten, Gerätehaus aufräumen, Abschlussantreten und Gruppenbild. Damit endete am Samstag gegen 18:00 Uhr der erlebnisreiche 24-Stunden-Berufsfeuerwehr-Tag der Jugendfeuerwehr.

 

Hinweis:

Alle Einsätze wurden durch die Betreuer der Jugendfeuerwehr vorbereitet und begleitet. Zu keiner Zeit bestanden reale Gefahren für Menschen, Tiere oder die Umwelt.

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