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Einsätze 2021

Einsatz 70/2021 - 11.06.2021 - 20:05 Uhr

| Einsätze 2021

Hilfeleistung - Personen im Wasser

Personenstufe:
04

 

Im Einsatz:
MZF, TLF 1, RW, LF 1, TLF 2, LF-KatS, GW-T,

Berufsfeuerwehr Stuttgart: GW-Wasserrettung 1 + 2

Rettungsdienst, Org. Leiter Rettungsdienst, DLRG Wendlingen, DLRG Stuttgart

Polizei

 

Einsatzende:

 22:50 Uhr

 

Maßnahmen:

Lageerkundung, Betreuung der Personen, Zugang schaffen zum Gewässer mittels Kettensägen, Unterstützung der Rettungsmaßnahmen durch DLRG, Personen an Rettungsdienst übergeben

 

Bericht:

Mann und zwei Kinder aus dem Neckar gerettet

 
Schlauchboot blieb am Wendlinger Wehr an einer Kehrwalze hängen

 

In Lebensgefahr befanden sich am Freitagabend ein Mann und zwei Kinder, die mit einem Schlauchboot von Nürtingen nach Wendlingen fahren wollten. Beim kleinen Wehr hinter dem Römsteg war die Fahrt zu Ende, das Boot blieb an einer Kehrwalze hängen.

 

WENDLINGEN. Um 20.15 Uhr kam die Alarmierung bei der Wendlinger Feuerwehr an. Die rückte mit sieben Fahrzeugen und 32 Mann aus. Die DLRG war ebenfalls mit sieben Fahrzeugen und drei Booten vor Ort und hatte nochmals 20 Mann im Einsatz.

Doch die große Anzahl von Einsatzkräften war absolut notwendig, denn die Rettung gestaltete sich schwierig. Was auch an der starken Strömung des Neckars lag, der nach dem Regen der letzten Tage viel Wasser führt. Hinzu kommt derzeit auch noch Wasser aus dem Schwarzwald. Die Fließgeschwindigkeit des Neckars war also beachtlich.

Die Rettung der Verunglückten wurde federführend von der DLRG übernommen. Einsatzleiter Bastian Sturm bezeichnete die Situation für die drei Personen im Schlauchboot als lebensgefährlich. „Das Problem für uns war, an das Schlauchboot heranzukommen, ohne unsere eigenen Einsatzkräfte zu gefährden“, sagte er. Er berichtete, dass das Schlauchboot auf der Kehrwalze hin- und her getänzelt sei. Der Erwachsene habe keine Schwimmweste getragen. „Wären die Bootsinsassen ins Wasser gefallen, wäre es schwierig gewesen sie zu sichten“, beschreibt Sturm die Schwierigkeiten, mit denen er und sein Team konfrontiert waren. Um für alles gerüstet zu sein, ließ er auch noch die Berufsfeuerwehr und das DLRG aus Stuttgart alarmiert, um bei einer möglichen Personenrettung aus dem Wasser eine zusätzliche Sicherung zu haben.

Glücklicherweise gelang es den Rettern des DLRG, den Bootsinsassen eine Leine zuzuwerfen, an der sie ans Ufer gezogen werden konnten. „Wegen der enormen Kräfte des Wassers war das gar nicht so einfach und kostete unsere Rettungsmannschaft viel Kraft“, sagte Bastian Sturm. Drei Rettungswagen und ein Notarzt standen parat, um die Verunglückten medizinisch zu versorgen.

Die Wendlinger Feuerwehr unterstützte die Rettungsmaßnahmen, beispielsweise indem sie die Uferböschung freischnitt, um es der DLRG zu erleichtern, den havarierten Personen die Leinen zuzuwerfen. „Die Wendlinger Feuerwehr hat leider keine Möglichkeiten, selbst eine solche Rettung zu stemmen. Die Strömung ist zu stark für unsere Schlauchboote“, sagte Kommandant Michael Gau, als er mit seinen Männern gegen 22 Uhr nach zweieinhalb Stunden vom Einsatz zurückkam.

Bastian Sturm, Vorsitzender der DLRG im Bezirk Esslingen warnte davor, mit einem Schlauchboot zwischen Nürtingen und Wendlingen herumzuschippern. Für Ungeübte sei dies lebensgefährlich, denn sie könnten die Strömungsverhältnisse an den Wehren nicht einschätzen. Die könnten sich auch schnell ändern, wenn eines der Kraftwerke beispielsweise Wasser über das Stauwehr ablässt. Für Laien seien diese Strömungen nicht sichtbar. Sie könne auch von erfahrenen Schwimmern nicht überwunden werden.

(Quelle: Artikel der Wendlinger Zeitung vom 12.06.2021)

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