Personenstufe:
02
Im Einsatz:
TLF1, LF1
Feuerwehr Nürtingen: DLA(K) 23-12
Feuerwehr Köngen: ELW, MTW, LF 16/12, LF 8/6, GW-L2
Feuerwehr Esslingen: GW-Atemschutz
Feuerwehr Ostfildern: Messzug
Feuerwehr Nürtingen: Gefahrgutzug
Rettungsdienst, Polizei, Kreisbrandmeister, ELW2
Einsatzende:
13:10 Uhr
Maßnahmen:
Lageerkundung, Unterstützung der Feuerwehr Köngen mit CSA
Bericht:
KÖNGEN. Der Parkplatz des Edeka-Getränkemarktes war mit den Einsatzfahrzeugen diverser Feuerwehren des Landkreises zugeparkt. Die Kunden des Marktes und des angrenzenden Kö 8 schauten halb neugierig, halb erschrocken auf dieses Szenario. Und nein, es handelte sich nicht um eine Übung, sondern um einen realen Gefahrguteinsatz in der Nürtinger Straße. „Als wir ankamen, war das Gebäude bereits durch den Betreiber der Firma geräumt worden“, sagte Nicolas Mettenleiter, Kommandant der Feuerwehr Köngen, der an diesem Vormittag Einsatzleiter war.
Was war geschehen? Durch eine unkontrollierte chemische Reaktion mehrerer Stoffe entstanden möglicherweise giftige Dämpfe. Dieser Hinweis, der von Mitarbeitern des Unternehmens übermittelt wurde, war Anlass, den Messzug aus Ostfildern und den Gefahrgutzug aus Nürtingen zu alarmieren. Ebenfalls vor Ort: die Wehren aus Wendlingen und Esslingen sowie der Malteser Hilfsdienst, der sich um die Belegschaft kümmerte.
Betroffenffen waren 45 Mitarbeiter, vier wurden ambulant behandelt, zwei zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus eingeliefert. „Sie klagten über Atemwegs- und Augenreizungen“, teilte Marc Lippe, Einsatzleiter des Malteser Hilfsdienstes mit. Der war mit zehn Einsatzkräften und fünf Fahrzeugen vor Ort. Auf etwas mehr Personal kamen die Feuerwehren: 95 Floriansjünger mit 25 Fahrzeugen waren ins Industriegebiet Wert geeilt. Wie schwer es war, sich ein umfassendes Bild der Lage zu machen, war daran erkennbar, dass sich die Führungskräfte der Feuerwehr gemeinsam mit Kreisbrandmeister Bernhard Dittrich im Fahrzeug der Einsatzleitstelle des Landkreises immer wieder zu Besprechungen einfanden. Letztlich ergaben die Messungen außerhalb des Gebäudes jedoch, dass keine Gefahr für die Köngener Bevölkerung bestand, wie Dittrich mitteilte. Er hatte vor etlichen Jahren in der gleichen Firma einen ähnlichen Vorfall erlebt, damals allerdings war zudem ein Brand ausgebrochen.
Dass dies gestern nicht der Fall war, darüber zeigte sich der Mitinhaber der Firma, Christoph Maier-Klenk, erleichtert. Der Betrieb selbst übrigens hatte schnell reagiert und nicht nur sofort die Mitarbeiter evakuiert, sondern auch die Belüftungsanlage ausgeschaltet.
Die Messungen hatten übrigens ergeben, dass es sich bei dem freigesetzten Stoff nachweislich um Chlorgas handelte. Die Feuerwehrkräfte konnten die Stoffe, die miteinander reagiert hatten, in einen Behälter verpacken und dem Betrieb übergeben. Nachdem das Gebäude belüftet worden war, konnte der Einsatz gegen 14 Uhr beendet werden.
Quelle: Bericht NTZ 05.12.2018 von Sylvia Gierlich